56 Tage mit dem Wohnmobil durch Frankreich, Spanien und Portugal Teil 2

Von La Franqui bis nach Barcelona

St Peter – Paul

Nach drei erholsamen Tagen auf dem Campingplatz in La Franqui geht es nun weiter auf unserer Reise in Richtung Pyrenäen. Über Perpingnan geht es auf kleinen Nebenstraßen direkt in die Berge. Unser erstes Ziel Tages ist der kleine malerische Ort St-Paul-de-Fentouillet. Die Gemeinde gehört zu den Weinbaugebieten Rivesaltes und Cotes Roussilion. Hier gibt es eine kleine Kirche Saint-Pierre aus dem 14. Jahrhundert, die wir besichtigen. Kleine beschauliche Gassen führen durch den kleinen Ort. Wir beschließen erst einmal in Ruhe in einer Bar gemütlich einen Cafe o lait und ein Croissant zu genießen.

Fahrt durch die Schlucht

Frisch gestärkt geht es weiter zu unserem nächsten Highlight- die Fahrt durch die Galamus Schlucht. Wieder eine abenteuerliche Fahrt  auf schmalen Straßen und an steilen Felswänden entlang. Die Schlucht wurde durch den Fluss in den letzten Jahrtausenden in die Felsen eingegraben. Ihr merkt bestimmt, ich bin ein absoluter Fan von Schluchten. Egal ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto liebe ich es durch diese imposanten Naturwunder zu fahren. Immer in dem Bewusstsein wie viele Jahrtausende das Wasser benötigt hat, um solche beeindruckenden Felsformationen zu schaffen!

Wohnmobilfahrt durch die Galamus Schlucht
Gorges de Galamus 

Außerdem ist es auch total spannend mit einem 3,20 Meter hohen Wohnmobil solche Straßen zu fahren 🙂 Der Blick ist ständig nach oben gerichtet. Dauernd wartet man auf ein leichtes Knirschen wenn der Fels am Dach entlangschrammt. Aber wir haben Glück gehabt und es ist nichts passiert!

Andorra

Langsam aber kontinuierlich arbeitet sich unser Womo dann weiter über gewundene Straßen den Berg hoch. Wir wollen über den Port de Pailhères nach Andorra. Der Pass liegt auf 2001 Meter ü.d.M. und bietet einen imposanten Ausblick über die Bergwelt der Pyrenäen. Dann ist auch schon wieder Mittagszeit und wir haben wieder Hunger! Daher beschließen wir auf dem Pass am höchsten Punkt mit traumhafter Aussicht unser Mittagessen einzunehmen.

Dann geht es weiter nach Andorra,  diese Gegend finden wir absolut nicht schön. Leider wurde die Bergwelt für Skifahrer so verunstaltet, dass es um diese Jahreszeit kein schöner Anblick ist. Skilifte ziehen sich über die Hänge und auch die gesamte Infrastruktur der Orte hat sich auf diese Zielgruppe ausrichtet. Zusätzlich ist Andorra eine Steueroase für Luxusartikel.

Riesige Parkhäuser säumen die Wege. Der Tourismus scheint sich nur auf den Kauf von Produkten wie Parfüm, Zigaretten oder ähnliches zu konzentrieren. Wir wollen unsere Duftvorräte auffüllen und steuern auch einen Parkplatz in Andorra la Vella an, um einkaufen zu gehen. Aber lange halten wir es in der Stadt nicht aus. Uns sind die Menschenansammlungen zu groß und die Hektik hier in der Stadt. Die Fahrt zur spanischen Grenze führt uns dann noch durch kleinere Orte, die die Straße säumen. Teilweise sind hier die Häuser ganz nett im Stil der Schweizer Almen gestaltet. Aber auch hier ist ganz klar der Einfluss des Tourismus zu erkennen.

Stellplatzsuche mit Hindernissen

Als geht es für uns weiter – wir wollen heute noch nach Spanien. Die breit ausgebauten Straßen wollen wir sobald wie möglich verlassen.Also machen wir uns auf den Weg zum Coll de Nargò.  Wir fahren entlang an zwei großen Stausseen mit mehreren Staumauern. Wunderschön eingebettet in die Bergwelt.  Heute Nacht wie jeden August um den 13ten herum ist Sternschnuppennacht. Also wollen wir unbedingt ein Plätzchen finden an dem keine Stadt in der Nähe ist, um möglichst wenig Lichtverschmutzung zu haben. Also suchen wir uns einen Parkplatz in der Nähe von Pantà d`Oliana, leichter gesagt als getan!

Ich weiß nicht, ob auch andere Paare das kennen . Wenn zwei Menschen gemeinsam beschließen sollen, welcher Platz der richtige für die Nacht ist, kann das manchmal ganz schön ausarten!

Die Qual der Wahl 😉

Der eine Platz ist zu schief. Der nächste zu nah an der Straße. Zu weit im Wald. Zu entfernt vom Wasser. Kein schöner Ausblick, zu unsicher, zu viel Gebüsch und so weiter und so weiter…….. Dann sucht man stundenlang und wird immer nervöser. Die Stimmung wird immer angespannter und würde man ein Streichholz im Womo anzünden, würde wahrscheinlich das ganze Womo explodieren :-).

An diesem Abend haben wir dann zum Schluss in der Dunkelheit an einem Parkplatz direkt an der Straße übernachtet. Der Haussegen hing das erstemal auf dieser Reise schief. Außerdem war die Nacht total bewölkt und man konnte KEINE Sternschnuppen beobachten. Überall in der Nähe des Parkplatzes waren Schilder mit der Warnung vor Zecken aufgestellt! Also kann sich jeder vorstellen wie dick die Luft im Womo in dieser Nacht war. Da hat auch Lüften nicht geholfen! Aber so ist das halt auch mal wenn man zusammen unterwegs ist. Mit der Zeit wird man in solchen Situationen immer ruhiger. Ich habe mir jetzt folgendes angewöhnt: Ab einem Zeitpunkt, so nach circa 3-4 vorgeschlagenen Stellplätzen, sage ich einfach nichts mehr. Franz darf dann ganz alleine entscheiden 🙂

Der Klügere gibt nach

Man muss auch mal loslassen können! Wobei ich erklären muss, dass ich der FRANZ im Auto bin. (Für die, die den Ausdruck nicht kennen: Der FRANZ ist derjenige, der die Karte liest und die Route ansagt. Also das altmodische persönliche Navigationsgerät)

Dicke Luft am Morgen

Am nächsten Morgen nach einem schweigsamen Frühstück ging es dann weiter. Aber schon nach kurzer Zeit wurde dann schon die Stimmung wieder besser. Das hält man ja auch nicht aus! Wo soll ich denn als Frau mit meinen 10 000 Wörtern am Tag hin, wenn man niemanden anderen als den Fahrer hat und sich unterhalten will  😉  Außerdem wurde die Fahrt dann wirklich abenteuerlich! Wir, beziehungsweise ich,  habe entschieden eine sehr kleine Straße über einen Pass, den Col de Jou zu wählen. Der Weg führte uns über Schotterstraßen, Fahrer und Womo waren in ihrem Element und der Tag gerettet!

Vilafranca del Penedès

Unsere weitere Fahrt führte uns oberhalb an Barcelona vorbei nach Vilafranca del Penedès. Hier hatten wir mal wieder einen Tipp für einen Übernachtungsplatz durch unseren WOMO- Führer. Nach dem Disaster der letzten Stellplatzsuche wollte ich auf Nummer sicher gehen. Frühzeitig suchen wir eine sichere Übernachtungsmöglichkeit. Vilafranca ist auch eine wirklich schöne mittelalterliche Stadt mit ca. 40 000 Einwohnern. Nach der aufregenden Nacht und der abenteuerlichen Fahrt war unser Wunsch nach Zivilisation groß. Wir verbringen den späten Nachmittag damit, die Stadt zu besichtigen. Es gibt gemütliches Abendessen in einem der netten Restaurants am Marktplatz.

Barcelona

Am nächsten Tag steht Barcelona auf dem Programm. Auf diese Stadt brauche ich bestimmt nicht näher einzugehen, da jeder Reiseführer dies besser kann als ich. Wir haben uns entschieden auf einem Stellplatz mitten in der Stadt zu parken. Zwischen LKWs und anderen Wohnmobilen ist man hier auf einem gesicherten Gelände. Man kann entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad die Stadt erkunden. Wir sind durch Barcelona mit dem Fahrrad gefahren und haben zumindest die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von außen angesehen.

Die meisten Sehenswürdigkeiten sollte man im voraus online buchen, da meterlange Warteschlangen fast überall garantiert sind. Wir haben insgesamt zwei Tage in Barcelona verbracht und sind am Abend des zweiten Tages dann weiter gefahren. Meines Erachtens ist Barcelona, wie alle anderen großen Städte eine Reise wert. Aber man muss mindestens eine Woche Zeit haben um alles in Ruhe anzusehen. Außerdem war unser Ziel der Reise möglichst viel Natur zu erleben und der Fokus nicht auf Stadtreisen gelegt. Hier ein paar Fotos zum Beweis, dass wir auch wirklich in Barcelona waren!

Wie die Reise weiter geht erzähle ich im nächsten Teil!

Übernachten:

Wandern:

Besichtigen:

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