Frau alleine in Italien – Teil 2

Tempel im Paestum Italien

Auf den Spuren der Griechen- Paestum

Nun geht es wieder etwas entspannter auf den Rest der Reise. Ich habe mir vorgenommen in den Tag hinein zu leben und keine Pläne mehr zu machen. Diese klappen sowieso meist nicht! Nun geht es weiter nach Paestum.

Geburtstag in Paestum

Heute ist mein Geburtstag und ich möchte diesen Tag mit dem besonderen Erlebnis der Besichtigung der 600 v. Chr. von den Griechen gebauten Stadt beginnen. Wer diese Gegend bereist sollte unbedingt die fantastischen Tempelanlagen und das Museum besuchen. Ich bin einfach begeistert!

Herrliche Ausblicke an der Küste

Den restlichen Tag verbringe ich gemütlich mit einer wunderschönen Fahrt an der Küste entlang. Für die Übernachtung steuere ich wieder meinen bereits bekannten Übernachtungsplatz in Agropoli an.

Kulinarisches Highlight

Am Abend gehe ich ganz toll essen in ein für die Region typisches Restaurant. Ich feiere meinen Geburtstag allein mit Genuss! Der Wirt empfielt mir eine Vorspeise mit einem leckeren Büffelmozarella und als Hauptgericht Nudeln mit Fisch. Am Schluss bekomme ich noch mit Zartbitterschokolade umhüllte Feigen und einen hausgemachten Likör zum Kaffee. Zufrieden und ziemlich vollgefressen geht es zurück zum Schlafen ins Womo.

Ein paar Tage Pause in Pompei

Jetzt will ich erstmal die ganzen Erlebnisse der letzten Tage verarbeiten. Ich steuere nun wieder Pompei an. Dort finde ich einen netten Campingplatz, direkt in der Nähe der Ausgrabungsstätte und nicht weit von der Innenstadt. Die archäologische Ausgrabung hatte ich bereits besichtigt und so genieße ich, inmitten von Orangen- und Zirtonenbäumen, auf dem Campingplatz für die nächsten drei Tage die Sonne.

Bei einem Spaziergang durch die Stadt entdecke ich die wundervolle Kirche „Heiligtum unserer Lieben Frau vom Rosenkranz„. Dort erlebe ich einen italienischen Gottesdienst. Die Kirche wird von Pilgern aus der ganzen Welt besucht und hat eine prachtvolle Innenausstattung.

Thermalbad in Pozzuoli

Am vierten Tag wird das Wetter leider wieder etwas schlechter. Ich habe im Internet ein wenig recherchiert und einen Campingplatz in Pozzuoli mit einem Thermalbad gefunden . Da geht es nun hin. Als ich ankomme regnet es in Strömen! Der Platzwart weißt mir einen Platz im hinteren Bereich an und macht mich gleich auf das Schwimmbad im Freien aufmerksam. Der Platz ist schon ziemlich heruntergekommen und hat bestimmt schon bessere Zeiten erlebt.

Baden im Regen!

Ich nutze die Gelegenheit und wage mich in das warme Thermalwasser im strömenden Regen- nasser kann man nicht werden! Die Duschen beim Thermalbad funktionieren, im Gegensatz zu den Anlagen direkt bei meinem Stellplatz, die um diese Jahreszeit abgestellt sind und so nutze ich das Thermalbad nochmal am nächsten Morgen.

Die Küste entlang geht es nun wieder Richtung Terrachina. Auf dem Weg dorthin sehe ich wieder viel Müll und verlassene Ferienorte.

Aber natürlich gibt es auch schöne Orte, wie zum Beispiel in den ausgewiesenen Naturschutzgebieten, in denen die Bebauung nicht bis an das Meer geht.

Strandspaziergang in einem Naturschutzgebiet in Italien

Die Altstadt von Terrachina

In Terrachina angekommen geht es gleich wieder auf den Stellplatz am Hafen. Diesmal klappt es auch mit dem Parkautomaten. Nachdem der Regen aufgehört hat, erkunde ich nun auch die Altstadt von Terrachina. Diese liegt auf dem Berg und man muss erst einmal ein ganzes Stück steil die Straße hochklettern. Aber es lohnt sich!

Am Abend entdecke ich ein wirklich tolles kleines Restaurant „La vie dei Sapori“. Dort werde ich von der Inhaberin Francesca mit einem regionalen 6- Gänge Menü und vorzüglichem Wein verwöhnt. Eine absolute Empfehlung!

Nach diesem wundervollen Abendessen starte ich gut gelaunt in den nächsten Tag. Ein holländisches Paar hatte mir in Pompei einen Campingplatz in Lido di Ostia empfohlen, der offen sein soll. Also geht die Fahrt weiter an der Küste entlang. Ich lege einen Stopp an der Küste ein und mache wieder einen schönen Spaziergang am Strand.

Strand beim Lido di Ostia

Verzweifelte Suche nach einem Campingplatz

Immer noch entspannt fahre ich nach Lido di Ostia und suche den offenen Campingplatz. Leider mal wieder ohne Erfolg. Alle Campingplätze, die ich entdecken kann, sind geschlossen. Ich lasse mich nicht mehr aus der Ruhe bringen und beschließe kurzerhand wieder nach Bracciano zu fahren. In diesem Ort hatte ich auf dem ersten Teil meiner Reise einen Übernachtungsplatz gefunden, der sicher und ruhig war.

Die Etrusker in Cerveteri

Der nächste Tag steht wieder mal im Zeichen einer archäologischen Ausgrabung. Ich besichtige die Necropoli della Banditaccia eine etruskische Gräberstadt. Wieder habe ich Glück und bin nur einer von wenigen Besuchern in der Anlage. Die Ruhe und Einsamkeit lässt die Grabanlagen noch monumentaler erscheinen.

Pyrgi Romana

Weiter geht es dann nach Pyrgi Romana zum Castello Santa Servera. Die Burg liegt direkt am Meer und bietet so auch die Möglichkeit noch einen Strandspaziergang zu machen.

Die Altstadt von Taranquinia

Nun geht es weiter nach Taranquinia, auch hier gibt es etruskische Gräber und eine wunderschöne Altstadt zu besichtigen.

Altstadt von Taranquinia
Taranquinia

Übernachtung in Tuscania

Für die Übernachtung fahre ich nach Tuscania. Ziemlich erledigt von dem reichhaltigen Programm des Tages mache ich noch einen kleinen Abendspaziergang und falle todmüde ins Bett!

Mittelalterlicher Ort – Magliano in Toscana

Nach so vielen Besichtigungen starte ich den nächsten Tag etwas später nach einem gemütlichen Frühstück. Ich fahre gemütlich durch die Berglandschaft über Ortobello und genieße den Tag. Heute werde ich nicht mehr viel tun und steuere dann auch ziemlich früh meinen heutigen Übernachtungsplatz in Magliano in Toscana , das kleine Dorf liegt auf einem Berg und bietet eine schöne Aussicht über die Toskana.

Hafenstadt Talamone

Weiter geht die Fahr am nächsten Morgen nach Talamone, das nette Küstenstädtchen hat einen Hafen für Sportboote und eine Burg, die man zumindest von außen besichtigen kann.

Malerisches Grosseto in der Toskana

Grosetto und die Maremmabucht sollte man auf keinen Fall verpassen. Die Maremmabucht ist ein Naturschutzgebiet in dem man wunderbar wandern kann, dies haben wir schon auf Reisen vorher reichlich genossen. Heute führt mich die Reise nach Grosseto, um einen Stadtspaziergang zu machen.

Die Etrusker in der Toskana

Der Parco Archeologico di Roselle steht als nächstes auf meiner Besichtigungsliste. Hier ist eine Ausgrabungsstätte einer alten Ertruskerstadt. Es gibt ein Amphiteater und man kann der ehemaligen Stadtmauer einen wunderschönen Spaziergang machen.

Castiglione della Pescaia

Die Nacht möchte ich in Castiglione della Pescaia verbringen. Hier war ich schon einmal, allerdings nicht mit dem Wohnmobil. Ich bin mir jedoch sicher dort ein Plätzchen zu finden. Ich finde einen tollen Übernachtungsplatz mit Meer Blick und spaziere durch den kleinen Fischerort und schwelge in Erinnerungen. Wir waren damals im Sommer hier und heute muss ich feststellen, das hier fast alle Restaurants und Läden eine Winterpause machen und so zieht es mich zum Abendessen zurück in mein Wohnmobil.

Die Etrusker in Vetulonia

Am nächsten Morgen begebe ich mich wieder auf die Spuren der Etrusker. Mein Ziel ist Vetulonia, dort gibt es eine Ausgrabungsstätte, die ich besichtigen möchte. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch die Berge und nach einem engen Bergsträßchen komme ich dort an. Ein einsamer Mann bewacht den Platz und freut sich über meinen Besuch.

Auch der Ort ist sehenswert und so genieße ich den Nachmittag in der Sonne und genieße die Rundumsicht bei einem Cappuchino.

Wer klopft an meine Türe?

Am Abend fahre ich wieder zurück nach Castiglione della Pescaia an den bereits bekannten Übernachtungsplatz. Als ich mich eingerichtet habe und gemütlich auf der Toilette sitze, rüttelt es plötzlich an der Schiebetüre meines Womos. Kurz darauf klopft jemand auch an der rückwärtigen Türe und ich rufe laut, dass ich sofort komme. Als ich dann endlich soweit bin, die Schiebetüre zu öffen, ist niemand mehr da!

Freund oder Feind?

Da fängt es an in meinem Kopf zu rattern. Wer war das? Warum hat der versucht die Türe zu öffnen? Wollte derjenige einbrechen? Hat er geschaut ob jemand da ist? Nun weiß er, dass ich eine Frau bin und wahrscheinlich auch, dass ich alleine bin.

Nichts wie weg!

Panisch packe ich meine sieben Sachen zusammen und fahre von dem Platz weg. Es ist schon dunkel, also kann ich nicht mehr lange nach einem anderen Platz suchen. Der erste Platz, den ich im Ort finde, ist mir auch wieder zu abgelegen und dunkel- vielleicht hat sich derjenige ja mein Kennzeichen gemerkt und versucht es dort auch wieder? Ich mache einen Spaziergang durch den Ort und entdecke dann auf einem beleuchteten Platz einen neuen Parkplatz für die Nacht. In Google Maps markiere ich den Platz und laufe zurück zum Wohnmobil. Dank der App finde ich ohne Probleme den Parkplatz wieder und bin beruhigt. Nach diesem ganzen Stress gönne ich mir ein leckeres Abendessen!

Zum Frühstücken fahre ich am nächsten Morgen, noch im Schlafanzug :-), aber wieder an den Parkplatz am Meer und genieße noch ein paar Stunden die Sonne am Meer.

Zwischenstopp in Piombino

So langsam muss ich die Heimreise antreten. Piombino ist eine Stadt, die ich aber unbedingt noch besichtigen will. Ein malerisches Städtchen am Meer mit einer wunderschönen Altstadt.

Blick auf das Meer in Piombina
Piombino
Altstadt in Piombino
Piombino

Reger Schiffsverkehr in Livorno

Weiter geht es immer an der Küste entlang nach Livorno. Dort gibt es wieder einen Übernachtungsplatz im Womo- Führer. Am Abend spaziere ich an der Uferpromenade entlang und beobachte die riesigen Schiffe, die nach einander den Hafen von Livorno anlaufen.

Der Hafen von Livorno
Livorno

Markttag in Viareggio

Markttag in Viareggio

Viareggio

Weiter geht die Fahrt dann nach Viareggio. Hier ist ein große Markt und ich beschließe die vielen Stände zu begutachten. Das Angebot ist riesig und die Marktstände ziehen sich fast durch die ganze Stadt.

Auf der Rückfahrt ein Stopp in Parma

Zügig fahre ich dann über die Autobahn weiter Richtung Heimat. Für die Übernachtung steuere ich Parma an. Am Abend besichtige ich diese schöne Stadt und beschließe, das ich unbedingt nochmal in Ruhe hier her fahren möchte. Am nächsten Tag geht es dann endgültig nach Hause und Abends komme ich wohlbehalten wieder heim.

Würde ich als Frau alleine wieder mit dem Wohnmobil verreisen?

Diese Frage kann ich nun mit einem eindeutigen „JA!“ beantworten. Die Reise war für mich defintiv eine Mutprobe! Sie hat bei mir bewirkt, dass ich nun selbstbewusst jederzeit wieder alleine wegfahren würde. In der ersten Woche meiner Reise habe ich versucht alles super durchzuplanen. Dies hat dazu geführt, dass ich mehrfach enttäuscht wurde und ich frustriert war. Als ich jedoch meine Art zu reisen umgestellt habe und in den Tag hinein lebte, bin ich wesentlich entspannter und zufriedener gereist.

Nicht zuviel Planen!

Wenn man keine Erwartungen hat, kann man auch nicht enttäuscht werden! Ich hatte während der ganzen Zeit nur einmal Angst. In dieser Situation habe ich sofort richtig reagiertund habe den Platz gewechselt. Die Menschen waren hilfsbereit und ich habe das „Alleine Sein“ sehr genossen. Am besten hat mir gefallen, dass ich meine Ängste besiegt habe! Ich bin stolz darauf den Schritt zu wagen diese Reise anzutreten und auch durchzuhalten. Drei Wochen war ich unterwegs und habe viele tolle Erinnerungen mitgenommen und ich bin stolz wie Bolle!

Romantische Badewanne mit Kerzen und Rosenblättern
So wurde ich Zuhause empfangen

Mädels, habt Mut und traut euch!!!!!

Übernachten:

Besichtigen:

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4 Kommentare zu „Frau alleine in Italien – Teil 2“

    1. Liebe Sabine,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich bin auch sehr stolz darauf, dass ich meine Ängste überwunden habe und diese tolle Reise alleine durchgezogen habe. Das kann mir keiner mehr nehmen. Ich habe mir deine Website angesehen, du machst aber auch tolle Sachen! Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg damit und freue mich auf weitere Kommentare von dir 🙂
      Herzlichen Grüße
      Elke

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