Seen- Tour durch die Lombardei und das Trentino

Seen in Italien

Diese 9- tägige Tour führt uns nach Norditalien und wir wollen nun die vielen kleinen und größeren Seen in dieser Region erforschen. Dabei haben wir Plätze entdeckt, fernab von den touristischen Routen und tauchen ein in eine Landschaft, die geprägt ist von tollen Bergpanoramen und kristallklaren Bergseen.

Lago di Como

Die Anfahrt führt uns über die Autobahn durch die Schweiz und durch durch den Gotthardtunnel, am Abend erreichen wir dann in der Nähe vom Comer See den Ort Capiago Intimiano in der Lombardei. Direkt an der Kirche finden wir einen schönen ruhigen Parkplatz an dem wir die Nacht verbringen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass das Übernachten an Kirchen, bei Sportplätzen und Friedhöfen ohne Probleme funktioniert, natürlich ohne die Campingstühle oder sonstiges Equipment aufzustellen. Wir hinterlassen die Plätze meist sauberer als wir sie vorgefunden haben, sammeln auch mal den Müll von anderen ein.Der Ort ist sehr klein und bietet außer der schönen Kirche wenig Sehenswertes. Allerdings finden wir auf unserem Abendspaziergang eine kleine Bar in der wir einen Aperitif trinken (insgesamt 12 Euro 🙂 und so gleichzeitig unser Abendessen einnehmen- Das ist das Schöne an Italien, dass man zu den Getränken meist leckere Naschereien dazu bekommt!

Lago d’Iseo

Über Bergamo fahren wir durch das Val di Seriana bis nach Loverne, den Ausgangspunkt unserer Seen Tour am Iseo See. An diesem See hat 2016 der Verpackungskünstler Christo „Floating Piers“  als Kunstwerk installiert. Eine drei Kilometer lange Installation auf dem See auf der man über das Wasser laufen konnte-. Die Installation ist leider nicht mehr dort, nichts desto trotz lohnt sich die Fahrt zum Iseo See, da hier der Tourismus noch relativ gemäßigt ist. Wir umrunden den See über Pisogne durch herrliche Bergwelten am östlichen Ufer und machen halt in Vello. Hier gibt es einen abenteuerlichen Fahrradweg entlang des Sees auf der ursprünglichen Strasse, die nun für PKW gesperrt ist.

Unsere Mittagspause verbringen wir ins Sale Marasino, leider gibt es auf der Fahrt entlang des Ufers fast keine Möglichkeit anzuhalten, geschweige denn zu Parken und so sind wir sehr froh dieses nette Plätzchen gefunden zu haben.

Picknick in Sale Marasino

Am späten Nachmittag erreichen wir die Halbinsel bei Pilzone. Hier findet man recht preiswerte Campingplätze. Wir übernachten auf einem Campingplatz Caming Olivella Camping direkt am See und genießen die tolle Abendstimmung mit Sonnenuntergang!

Lago d’Idro

Am nächsten Morgen geht die Tour dann nach Brescia und weiter über kleine Sträßchen nach Vestone zum Idrosee. Der Idrosee ist 11 km² groß, 10 km lang und 122 m tief. Der See liegt 368 Meter ü.d.M. und ist ein natürlicher Stausee, ein eiszeitliches Produkt. Er wird von den Flüssen Chiese und Caffro gespeist. Wir fahren über Anfo bis zu dem kleinen Bergdörfchen Bondone, von dem man einen schönen Blick auf den See hat. Am Abend entschließen wir uns zurück nach Anfo zu fahren, wo wir einen netten kostenfreien Stellplatz für drei Wohnmobile direkt am See entdeckt haben.

Lago di Ledro

Unsere  Seen- Reise geht weiter auf der Via Ampola über Storo zum Ledrosee. Der Lago di Ledro liegt auf 655 Meter ü.d.M. und hat eine Fläche von 2,187 km², die tiefste Stelle liegt 47 m unter der Wasseroberfläche. Im Verhältnis zu den beiden anderen besuchten Seen ist dieser See schon wieder stark vom Tourismus frequentiert, hier merkt man die Nähe zum Gardasee. Auf der Fahrt um den See ist es schwierig anzuhalten, da am Ufer wenig Parkmöglichkeiten vorhanden sind. Auch in Molina de Ledro ist es fast unmöglich einen Parkplatz zu finden, so dass wir beschließen weiter zu fahren. Hier ein paar Impressionen von der Fahrt.

Blick auf den Lago di Ledro von Molina di Ledro
Blick auf den Lago di Ledro von Molina di Ledro

Lago di Garda

Wir fahren weiter Richtung Gardasee jedoch nicht ohne das kleine Bergdorf Pre di Ledro angeschaut zu haben. Das besondere an diesem Ort ist, dass die Einwohner von November bis Februar keine Sonne oder Mond sehen. Unsere Seerundfahrt um den Gardasee starten wir in Riva del Garda und wir folgen der Uferstraße auf der Westseite des Sees. Durch unzählige Tunnel führt uns die Straße entlang des Sees, wobei wir wenig vom See sehen, auch hier ist es fast unmöglich irgendwo anzuhalten und in Ruhe einen Blick auf den See zu werfen. Erst in Gargnano finden wir eine Möglichkeit eine Rast einzulegen und den malerischen Ort zu besichtigen. Gargnano wurde schon im Jahre 973 erwähnt. Im 13. Jahrhundert wurde von den Franziskanern dort ein Kloster gegründet. 1285 erbauten sie die Kirche, die St. Franziskus gewidmet wurde. Wir genießen die Atmosphäre dieses Ortes bei einem leckeren Cappuchino in einer Pasticceria.

Abstecher in die Berge

Nachdem wir gestärkt sind und hier direkt am See nur Campingplätze zu finden sind, beschließen wir einen Abstecher in die Berge zu machen. Auf einer kleinen Strasse fahren wir von Gardone Riviera den Berg hoch und entdecken einen Parkplatz an einer Kirche Chiesa di San Michele mit fantastischer Aussicht.

Am nächsten Tag folgen wir einem Reiseführer und stürzen uns ins Getümmel! Wir fahren nach Sirmione. Diese Stadt liegt auf einer Halbinsel die in den Gardasee ragt. Zu besichtigen ist hier das Castello Scaligero. Obwohl ein ganz normaler Wochentag ist, stehen an dem Parkplatz in der Nähe der Burg über vierzig Busse und die Stadt ist brechend voll. Für uns bedeutet dies einen Schnelldurchlauf zu machen und um 6 Euro Parkgebühr ärmer ganz schnell wieder zu flüchten. Ich spare hier die Fotos, da sie in jedem Reiseführer zu finden sind.

Die Ostseite des Gardasees

Wir fahren weiter um den Gardasee auf der Ostseite hier gibt es sehr viel Tourismus und die Städte sind entsprechend überlaufen. Freizeitparks säumen den Weg und veranlassen uns ohne Halt weiter zu fahren. Bei unserem letzten Besuch am Gardasee haben wir einen netten Campingplatz Camping Primavera in Brenzone sul Garda entdeckt, diesen steuern wir für die kommende Nacht an. Der Campingplatz liegt am Berghang und die Stellplätze unter Olivenbäumen haben Aussicht auf den See.

Hier bleiben wir nun zwei Nächte und unternehmen Fahrradtouren am See entlang. Die Fahrradwege sind bis einigermaßen gut ausgebaut und wir genießen die Ruhe und Entspannung in den verschlafenen Örtchen hier am See. Dieser Teil des Gardasees wird eher von Kitern, Surfern und Seglern besucht und bietet auch für Wanderer schöne Touren. In Malcesine gibt es ein kleines Fischerei Museum mit kostenlosem Eintritt.

Fondo

Am 7.Tag unserer Reise geht es dann weiter, wir planen unsere Reisen nie im Voraus und für uns ist der Weg das Ziel. Daher beschließen wir die Rückfahrt unserer Reise immer mit mehreren Tagen ein und genießen die Reise bis zur Ankunft zuhause. Wir versuchen bei jeder Reise eine andere Route zu nehmen um so immer neue Abenteuer zu erleben.

Fahrt durch die Berge

Diesmal haben wir beschlossen den Weg zurück durch die Alpen zu nehmen. über Torbole, Rovereto, geht es nach Trient. Wir machen in Mezzolombardo Mittagspause und fahren dann durch das Val di Sole mit einem Abstecher nach Fondo. Dieser Ort lädt zu einem abenteuerlichen Spaziergang durch den Canyon des Rio Sass ein. Es gibt einen Teil des Canyons den man ohne Führung besichtigen kann. Wer Zeit und Lust hat sollte sich rechtzeitig anmelden um den gesamten Canyon besichtigen zu können. Dies haben wir leider versäumt, waren aber dennoch begeistert von der frei zugänglichen Schlucht.

Nach diesem Abenteuer geht es zurück zum Lago di Santa Giustina. Die Fahrt führt uns durch fantastische Bergwelten. Ich bin total begeistert 🙂

Übernachten mitten in den Bergen

Mitten in den Bergen finden wir in einem abgelegenen Tal bei Peio di fonti einen Wanderparkplatz auf dem wir übernachten. Ein bisschen gruselig ist es schon, da kein Mond scheint und es wirklich stock dunkel ist. Zum Glück haben wir eine Taschenlampe dabei, so dass wir uns sicher fühlen. Die Nacht ist ziemlich kalt und sternenklar- ich nutze die Gelegenheit um Sterne zu schauen und bin wirklich beeindruckt von der Vielzahl der Sterne, die man in dieser Einsamkeit sehen kann! Die Nacht ist absolut still und außer dem Wind und den Tieren hört man nichts, für die Wanderfreunde unter Euch ist diese Region ideal, oberhalb dieses Stellplatzes kommt man zum Lago die Pian Palu.

Lago di Pian Palu

Wanderparkplatz bei Peio di Fonti

Die SS42 führt uns am nächsten Tag dann weiter über den Tonale Pass bis nach Edolo. Hier machen wir eine Pause und besichtigen die Stadt.

Weiter auf der Suche nach Abenteuer geht es über Tresenda in die Schweiz auf einer Passstrasse vorbei am Lago di Poschiavo und Lago Bianco Richtung Sankt Moritz. Unser Womo schnauft ganz schön und die Bremsen werden bei der Abfahrt so heiß, dass wir eine Pause zur Abkühlung einlegen müssen :-). Aber die Ausblicke auf der Fahrt sind es auf jeden Fall wert diese Strecke zu fahren!

Für unsere nächste Übernachtung finden wir in Sils im Domleschg ein nettes Übernachtungsplätzchen auf einem Gemeindeparkplatz am Rathaus. Ganz sicher sind wir uns nicht, ob das Parken dort erlaubt ist, aber wir haben Glück und können problemlos die Nacht kostenfrei verbringen.

Der Weg nach Hause führt weiter dann über die Autobahn in der Schweiz an Zürich vorbei nach Basel. Wir nutzen die Gelegenheit um zum Abschluss noch einen Besuch in unserer ehemaligen Heimat in Sasbachwalden zu machen. Hier haben wir einige Jahre gelebt und viele schöne Erinnerungen. In Sasbachwalden gibt es einen Wohnmobilstellplatz direkt neben der Winzergenossenschaft. Das Fachwerkdorf bietet viele kulinarische Highlights und sehr guten Wein. Ein Spaziergang durch die Weinberge gibt uns die Gelegenheit nochmal das schöne Wetter auszunutzen.

Wohnmobilstellplatz Sasbachwalden an der Winzergenossenschaft
Wohnmobilstellplatz Sasbachwalden an der Winzergenossenschaft

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